Master of Arts
Civic Design
In der Thesis geht es um den Versuch, den öffentlichen Raum wieder als potenziellen Ort der Begegnung und Aneignung in das Gedächtnis der Menschen zu rufen. Dazu wurde der öffentliche Raum am Beispiel von Straßen, Bürgersteigen und Plätzen in seiner geschichtlichen Entstehung betrachtet, was ihn ausmacht, wie dich der Wert dieses Raumes über die Zeit verändert hat und was er alles beinhaltet und beherbergt. Vom Bürgersteig, der als Arbeitsplatz dient, als Quelle für Inspiration in Mode und Musik, über die Straßen als Zuhause vieler Menschen, der Platz als kulturelles, ökonomisches und religiöses Zentrum der Städte bis hin zur Autogerechten Stadt, die bis heute den öffentlichen Raum in seiner Erscheinung und Form maßgeblich beeinflusst. Es zeichnet sich ein klares Bild von unseren Straßenlandschaften ab und wie sie sich durch gesellschaftliche Ansprüche und Einflüsse in einer stetigen Anpassung und Veränderung befindet. Neben der historischen Entwicklung wurden auch Projekte und Interventionen im öffentlichen Raum analysiert, um am Ende eine Auswahl an verschiedensten Mikroarchitekturen zu haben, die als Werkzeuge betrachtet und im Projekt angewendet werden können. Dafür werden drei Standorte im Düsseldorfer Raum, in verschiedenen Maßstäben ausgewählt, die als Casestudies bearbeitet werden. Alle drei Standorte haben unterschiedliche Voraussetzungen, äußere Einflüsse und Begebenheiten, auf die mit den herausgearbeiteten Werkzeugen reagiert wird, um sie entweder in ihrem Potenzial zu stärken oder um ihnen in ihrer Problematik entgegenzuwirken. Nach drei Semestern Wohnungsbau befasst sich diese Arbeit explizit mit dem öffentlichen Raum, da dieser in Zeiten des Wohnraummangels in den Städten wohl das einzige ist, dass uns noch zur freien Aneignung bleibt. Dem konservativem Image und defensivem Erscheinungsbild, den der öffentliche Raum über die Zeit erlangt hat, gilt es entgegenzuwirken und ihn wieder mit Leidenschaft zu nutzen.