Master of Arts
Innenarchitektur
Der Entwurf nutzt Lücken im öffentlichen Raum, um Menschen mit Demenz den Mut zu geben, sich selbstständig in ihm zu bewegen.
Eine Alzheimer-Demenz lässt sich vereinfacht als Orientierungsverlust in Raum und Zeit beschreiben. Gerade der öffentliche Raum macht einen Großteil der Lebensqualität und Teilhabe eines Menschen aus. Er ist jedoch oft unzugänglich und wird bei demenzsensiblen Maßnahmen selten mitgedacht.
Hier setzt der Entwurf mit seinen Interventionen an. Additive Eingriffe in vorhandene Strukturen bilden ein Orientierungssystem auf zwei Ebenen. Die visuelle Signalwirkung kompensiert den Orientierungsverlust und gibt die nötige Sicherheit. Die zusätzliche emotionale Wirkung spricht verschiedene Sinne an, löst Neugierde und Assoziationen aus. So können die Orientierungspunkte auch hochdement erfahren und erinnert werden.
Prototypisch für verschiedene Strukturen wurde ein städtisches, ein ländliches und ein landschaftliches Gebiet bearbeitet. Für jedes Bearbeitungsgebiet wurde ein eigenes Orientierungssystem mit angepassten Interventionsgrößen, Signalfarben und einer eigenen Formensprache entwickelt. Die Interventionen entstehen aus dem Bestand heraus. Gegebene, vertraute Formen und Gesten werden weiterentwickelt oder betont.